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Cologna und von Siebenthal siegen beim Engadin Skimarathon

Dario Cologna und Nathalie von Siebenthal sind die grossen Gewinner des 51. Engadin Skimarathon. Die beiden Schweizer bestimmten das Renngeschehen von Beginn weg bis ins Ziel. Cologna siegte im Spurt und in neuer Rekordzeit – von Siebenthal mit fast einer Minute Vorsprung. 14’200 Läuferinnen und Läufer freuten sich über beste Bedingungen.

Das Feld des 51. Engadin Skimarathon war so stark besetzt wie noch kaum je zuvor und das horrende Tempo bei den Männern trennte schon früh die Spreu vom Weizen. Leidtragender aus Schweizer Sicht war der Vorjahressieger Roman Furger, der nicht mithalten konnte. Auch Dario Cologna wurde vom hohen Tempo schon in der ersten Phase etwas überrascht und fiel zurück. Er kämpfte sich aber wieder heran und blieb ab dann sehr aktiv in der Spitze, die das Tempo weiter forcierte.

Im Stazerwald begann die Entscheidung. Neben Cologna tauchte auch der junge Davoser Cédric Steiner in einer Neuner-Spitzengruppe auf, die gut harmonierte und das Tempo weiter hoch hielt. Kurz vor La Punt kam dann ein Schreckensmoment, als Dario Cologna stürzte. Er konnte den Anschluss aber sofort wieder finden.

 

Cologna gewinnt mit angebrochenem Ski

«Nach dem Sturz war mein Ski angebrochen und ich war froh, dass beide Stöcke noch ganz waren», sagte Cologna vor den Medien. «Aber auch sonst musste ich alles geben; es waren einige der besten Skater aus dem Weltcup im Feld.» Für Cédric Steiner, der am Ende Fünfter wurde, fand Cologna lobende Worte: «Cédric ist ein super Rennen gelaufen, er hat in der Gruppe aktiv mitgearbeitet.»

Etwas geschont hatte sich der Norweger Anders Gloeersen. Der Sieger von 2014 und Zweite von 2018 bog mit Cologna, Jean-Marc Gaillard und Clément Parisse auf die Zielgerade ein. Cologna spurtete unwiderstehlich und holte sich seinen vierten Sieg in neuer Rekordzeit. Hinter ihm klassierten sich Gaillard, Gloeersen, Parisse und Steiner innerhalb von nur einer Sekunde.

Erstmals war der Engadin Skimarathon Teil der Langdistanz-Serie Visma Ski Classics und wurde in zahlreichen Ländern live im Fernsehen übertragen. Einige der Visma-Topathleten setzten sich erfolgreich in Szene. Die Norweger Chris Andre Jespersen und Petter Eliasse waren Teil der Neuner-Spitzengruppe und wurden Siebter und Achter.


«Ein Gentleman aus heiterem Himmel»

Die Frauen waren erstmals fünf Minuten vor den Männern gestartet, um nicht vom Männerfeld aufgerieben zu werden. Die Neuerung bewährte sich, das Frauenrennen war attraktiver und konnte gut mitverfolgt werden. Nathalie von Siebenthal wurde ihrer Favoritenrolle gerecht. Von Start weg war sie sehr aktiv und liess nie einen Zweifel daran, dass sie ihren ersten Engadiner gleich auch gewinnen wollte.

Als sie vor St. Moritz von den ersten Männern überholt wurde, hielt sie geschickt mit und konnte bis Pontresina einen Vorsprung von fast einer halben Minute herauslaufen. Über die Flugplatz-Ebene bei Samedan lief sie dann allein zwischen zwei Männergruppen und büsste fast den ganzen Vorsprung wieder ein.

«Das war die härteste Phase des Rennens», sagte sie nach dem Lauf. Die Rettung kam in der Person von Curdin Perl. Der Engadiner lief zusammen mit dem Wolfenschiesser Christian Stebler bis ins Ziel zusammen mit von Siebenthal. In ihrem Windschatten konnte die Berner Oberländerin ihren Vorsprung bis auf 59 Sekunden ausbauen. «Curdin war wie ein Gentleman, der aus heiterem Himmel kam», lachte von Siebenthal im Ziel.


Pontresina neues Zentrum für den Engadiner

Im Hinblick auf den nächsten Anlass konnten die Veranstalter eine wichtige Neuerung bekannt geben. Die Gemeinde Pontresina erhöht ihr Engagement für den Engadin Skimarathon und plant, die Zielinfrastruktur für den Halbmarathon und den Engadin Nachtlauf zu verbessern. «Wir klären ab, ob wir eine Art Stadion realisieren könnten», sagte Gemeindepräsident Martin Aebli vor den Medien.

«Die Gemeinden sind seit 51 Jahren die wichtigsten Partner des Engadin Skimarathon. Dass Pontresina sich nun zusätzlich engagiert, ist wunderbar», freute sich Geschäftsführer Menduri Kasper. Im Zuge der strategischen Partnerschaft wird 2020 auch das Marathon-Village mit der Startnummernausgabe nach Pontresina umziehen. «Uns schwebt eine Art Volksfest im Dorfkern vor», sagte Gemeindepräsident Aebli dazu.

14'200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren zum 51. Engadin Skimarathon gestartet. Zum zweiten Mal nach dem Jubiläum 2018 war der Lauf frühzeitig ausverkauft gewesen. Die Anmeldung für 2020 wurde bereits am Sonntagnachmittag wieder geöffnet.