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Giuliana Werro zum Zweiten
Durch die Startverlegung nach Silvaplana war der 54. Engadin Skimarathon gut drei Kilometer kürzer als gewohnt. Eine Stunde vor dem Start setzte aber starker Schneefall ein und sorgte für ein anstrengendes Rennen. «Der Neuschnee machte das Rennen nicht nur härter, er hat es auch einfacher gemacht, denn es konnte ein taktisches Rennen entstehen», sagte der norwegische Sieger Magne Haga. «Die Schweizer haben fast die ganze Arbeit gemacht.» Haga deutete an, dass die jungen Fabrizio Albasini und Nicola Wigger, aber auch Dario Cologna in der führenden Sechsergruppe viel Führungsarbeit übernommen hatten. Haga und seine Landsleute Thomas Bucher-Johannessen und Filip Fjeld Andersen liefen mit und waren in der Endphase dann frischer.
Als Haga drei Kilometer vor dem Ziel das Tempo verschärfte, mussten Albasini und Wigger abreissen lassen. Die Schweizer Hoffnungen auf einen Podestplatz ruhten nun auf Dario Cologna. Der vierfache Sieger hatte sich schon in der ersten Rennphase sehr aktiv gezeigt und war sich auch nicht zu schade, Führungsarbeit zu übernehmen. Der Publikumsliebling lief ein intelligentes Rennen und konnte bis in die Schlussphase mit den Norwegern mitgehen. In den «Golanhöhen» nach Zuoz hatten diese dann die besseren Beine und überliessen Cologna den undankbaren vierten Rang; Albasini wurde fünfter, Wigger Sechster. «Es war mein härtester Engadiner bisher», sagte Dario Cologna im Ziel. «Dieser vierte Rang überrascht mich – ich bin sehr zufrieden.»
Positiver Fluortest bei der Schnellsten
Bei den Frauen konnte die Zernezerin Giuliana Werro ihren Vorjahressieg wiederholen. Sie war zwar als Zweite eingelaufen, die vor ihr liegende Französin Maelle Veyre wurde aber wegen Fluorwachs auf ihren Skis disqualifiziert. Hinter Werro wurde die Italienerin Federica Sanfilippo Zweite, die Scuolerin Carla Wohler, in früheren Jahren eine Schulkollegin von Werro, wurde sehr gute Dritte. Sie habe sich schon über den zweiten Rang sehr gefreut, sagte Werro im Ziel. Der zweite Sieg beim Engadin Skimarathon mache sie sehr glücklich.
Dass die vermeintliche Siegerin des Rennens wegen eines Wachsvergehens disqualifiziert werden musste, überrasche und enttäusche ihn, sagte der technische Delegierte der FIS, Janis Lindegger. Die FIS untersuchte 50 Skis auf Fluorwachs. 12 der Testresultate waren positiv und führten zu Disqualifikationen. Die Französin Maelle Veyre war die einzige Top-Ten-Läuferin, die in der Kontrolle auf Fluorwachse hängenblieb.
Der Marathon der grossen Veränderungen
In den beiden Wochen vor dem Rennen waren in Maloja fast zwei Meter Schnee gefallen. Sie hatten eine Präparierung der Loipe über den Silsersee und später auch über den Silvaplanersee verhindert. Das gesamte Startgelände, das in Maloja bereitstand, wurde wieder abgebaut und zuerst in Sils ein zweites und danach in Silvaplana ein drittes Mal wieder aufgebaut. Am Marathon-Sonntag mussten die fast 13'000 Angemeldeten dennoch auf nichts verzichten.
«Den mehr als 1'000 Helferinnen und Helfern, den Gemeinden des Engadins und allen, die hinter und vor den Kulissen dazu beigetragen haben, dass wir dieses Rennen überhaupt durchführen konnten, gebührt unsere ganze Dankbarkeit», sagte ein zufriedener CEO Menduri Kasper nach dem Rennen. «Unser oberstes Ziel, den Läuferinnen und Läufern ein einmaliges Erlebnis zu bieten, haben wir auch in diesem Jahr wieder erreicht.»
Gestartet sind 11’029 Personen.